Infiziertes Blut

Spielbeschreibung:

Unter einem blutorangefarbenen Mond umklammerte Anya den verrosteten Griff der Axt ihres Großvaters, dessen knorriger Griff glitschig vom Schweiß war. Nebelschwaden schlängelten sich durch den bröckelnden Torbogen und flüsterten Geheimnisse einer im Verfall wiedergeborenen Welt. Sie hatte die Schwelle überschritten, die schwelende Glut ihres Dorfes hinter sich gelassen und war in das Herz der Verderbnis eingetreten: ein Reich, das von immer hungrigen lebenden Toten überrannt wurde. Der Wind, traurig und kalt, spielte ein Klagelied durch die skelettartigen Äste toter Bäume, die in den zerschundenen Himmel kratzten. Gezackte Felszähne, einst stolze Berge, ragen nun wie stille Wächter auf, ihre Gipfel in ein unnatürliches Leichentuch gehüllt. Unter ihren Füßen knirschte die Erde mit den Knochen vergessener Leben und flüsterte vergessene Geschichten einer Welt, die von der Pest heimgesucht wurde. Aber Anya trug ein Feuer in ihrem Herzen, heller als der sterbende Mond. Es pulsierte mit der Erinnerung an die Geschichten ihres Großvaters, an einen mythischen Zufluchtsort namens Smaragdwald, von dem es hieß, er sei von der Macht der Seuche verschont geblieben. Es war ein Leuchtfeuer, ein Hoffnungsschimmer im Abgrund, und Anya schwor, es zu erreichen, auch wenn es bedeutete, sich einen Weg durch die Legionen der Verdammten zu bahnen. Ihre Reise würde voller Gefahren sein. Stöhnende Horden von Untoten, deren Fleisch sich von den Knochen löste, würden sich aus der stinkenden Erde erheben, angezogen vom Duft ihres lebendigen Atems. Rasiermesserscharfe Krallen würden nach ihren Fersen knirschen, und Augen, die vor unheiligem Hunger brannten, würden aus den zerbrochenen Fenstern längst zerstörter Häuser blicken. Aber Anya waren Schwierigkeiten nicht fremd. Sie hatte sich schon zuvor der drohenden Dunkelheit gestellt, ihr Geist wurde im Schmelztiegel des Verlustes geschmiedet und durch den unnachgiebigen Willen zum Überleben gemildert. Jeder Schritt war ein Gebet, jeder Schwung ihrer Axt ein verzweifelter Psalm. Sie würde nicht nur um ihr eigenes Überleben kämpfen, sondern auch um die Erinnerung an die Menschen, die sie verloren hatte. Ihre Gesichter waren in die Innenseite ihrer Augenlider eingraviert und führten sie durch die Welt der Leichenhäuser. Sie tanzte mit dem Tod, ein Walzer aus Stahl und Schatten, bis die ersten smaragdgrünen Strahlen der Morgendämmerung den Horizont küssten und den Weg zu ihrem Zufluchtsort markierten. Denn Anya trug einen Funken in sich, eine trotzige Glut des Lebens, die angesichts des Vergessens nicht erlöschen wollte. Und in diesem Funken, inmitten der Ruinen einer verschlungenen Welt, erblühte eine Geschichte, die darauf wartete, erzählt zu werden, ein Zeugnis der anhaltenden Kraft von Mut, Hoffnung und dem unerschütterlichen menschlichen Geist.

Spielkontrollen:

Spieler 1:
Pfeiltasten bewegen und mit der linken Maustaste klicken, zielen/schießen